Wir öffnen gemeinsam das vierte Türchen unseres Online-Adventskalenders. Heute folgt der dritte Teil unserer Lichtertüten aus Leinen. Es darf nochmal verziert werden. Gestern wurden Bänder und Borten aufgenäht und Ihr konntet applizieren. Heute zeigen wir Euch eine weitere Möglichkeit, Leinen zu verschönern. Und das Beste ist: Es ist ganz einfach und schnell gemacht!
Lichtertüten aus Leinen – Hohlsaumnaht nähen
Für alle, die jetzt erst mit dem Nähen beginnen, hier finden sich die ersten beiden Teile zu unseren Lichtertüten:
Adventskalender 2016 – Tür 2 : Lichtertüten aus Leinen Teil 1
Adventskalender 2016 – Tür 3: Lichtertüten aus Leinen Teil 2
Heute gibt es sozusagen eine Anleitung in der Anleitung, denn es geht um die Hohlsaumnaht als Verzierung. Der klassische Hohlsaum ist eine alte Handarbeitstechnik. Dabei werden Stoffkanten an Leinen dekorativ versäubert. Er zählt zu den einfacheren Varianten der Durchbrucharbeit. Es werden Fäden aus dem Stoff heraus gezogen und die im rechten Winkel dazu stehenden Fäden zusammengezogen. Es können viele verschiedene Muster entstehen. Man sieht das oft an Weißwäsche wie Tischdecken, Bettlaken und Schürzen.
Um einen Hohlsaum mit Eurer Nähmaschine nähen zu können, benötigt Ihr zunächst mal eine spezielle Nadel. Die Hohlsaumnadel hat viele Namen. Sie wird oft auch als Schwertnadel oder Flügelnadel bezeichnet. Das Nadelpäckchen trägt normalerweise die Aufschrift „Wing“. Das ist die englische Bezeichnung für Flügel.
Diese Nadel seht Ihr auf dem Bild oben. Sie hat seitlich zwei stumpfe, flügelartige Ausbuchtungen, die den Stoff nicht zerschneiden, sondern zur Seite drängen. Damit lassen sich mit wenig Aufwand wahre Hingucker und tolle Effekte nähen.
Nähen mit der Hohlsaumnadel
Zunächst die Nadel einsetzen. Nadeleinfädler sollten NICHT benutzt werden. Die Flügelbreite kann den kleinen Draht am Nadeleinfädler verbiegen und zerstören.
Dann müsst Ihr einen Stich auswählen. Nicht jeder Stich ist auch geeignet. Bei breiten Zierstichen solltet Ihr zunächst vorsichtig mit Hilfe des Handrades testen, ob die Nadel auf den Nähfuß aufschlägt.
Man kann mit der Hohlsaumnadel einfache Geradstiche oder Zickzackstiche nähen. Viele Maschinen haben eine große Auswahl an Sticharten zur Verfügung. Oft sind auch Stiche dabei, die besonders gut für Hohlsäume geeignet sind. Es gibt Stiche, bei denen die Nadel mehrmals in dieselbe Position einsticht. Dort werden die Stofffäden besonders stark auseinandergedrängt und das entstandene Loch wird größer. Der Effekt ist also deutlicher zu erkennen. Auch Maschinenstickgarn oder besondere Effektgarne sind möglich.
Wer hat, nutzt ein transparentes Nähfüßchen. Damit lässt sich am besten arbeiten. Er gleitet gut über den Stoff, und Ihr habt sprichwörtlich alles besser im Blick. Probiert am besten Mal verschiedene Sticharten aus. Das Nähen macht Spaß und ist wirklich nicht schwer!