Wie geht das eigentlich mit dem Paspelband? – Teil 1

Paspelband_cover

Im ersten Teil zum Thema „Wie geht das eigentlich mit dem Paspelband?“ zeigen wir Euch, wie Ihr eine Paspel ganz einfach selber herstellen könnt. Die Vorteile einer selbst hergestellten Paspel liegen auf der Hand:

  • Ihr habt immer die passende Paspel zu Eurem Projekt zur Hand.
  • Ihr bestimmt das Design selber.
  • Die Dicke der innenliegenden Kordel könnt Ihr selber bestimmen, so dass Ihr auch in der Breite und damit in der Optik variabel seid. Mal kann die Paspel dezent und mal richtig deutlich zu sehen sein – ganz nach Geschmack.

Paspel oder Keder

Grundsätzlich meinen diese Begriffe das Gleiche. Paspelband mit innenliegender Kordel dient in erster Linie zur optischen Verstärkung der sichtbaren Kanten. Die Paspel hat also dekorative Zwecke. Diese Variante sieht man z.B. bei Handtaschen häufiger.

Es gibt Paspelbänder, in denen die eingelegte Kordel sehr dick ist. In diesem Fall nennt man das Paspelband Keder. Keder findet ihr meistens an stoffbezogenen Möbelstücken wie  z.B. Couch oder Sessel und natürlich auch an Kissen.

Eine Flachpaspel hat keine Kordeleinlage.

Paspelband selber herstellen

Werkzeuge:

Um Paspelband selber herzustellen, benötigt Ihr folgende Werkzeuge:

  • Nähmaschine
  • Patchworklineal
  • Rollenschneider
  • Schneiderkreide

Material:

Das benötigte Material ist überschaubar. Ihr benötigt den Stoff und die Kordel. Am besten eignen sich dafür unsere Druck- und Webstoffe.

Die Breite der Kordel bestimmt Ihr ganz nach Eurem Geschmack, denn sie bestimmt die spätere Dicke des Paspelbandes. Die Farbe der Kordel ist eigentlich unwichtig, da sie ja im Inneren verschwindet. Ihr solltet allerdings keine schwarze Kordel in einen hellen Stoff einlegen, da die Kordel durchschimmern könnte. Wir empfehlen unsere Baumwollkordel. Die ist preiswert, gibt es in verschiedenen Stärken und kann in allen Stofffarben verwendet werden.

Und so wird es gemacht:

Im Grunde ist die Herstellung ähnlich der Schrägbandherstellung. Paspelband wird immer schräg zum Fadenlauf geschnitten.

Ihr benötigt zunächst ein Stoffquadrat. Je größer Ihr das Quadrat zuschneidet, desto mehr Paspelband erhaltet Ihr später.

Stoffquadrat_Paspel_herstellen

Dieses Stoffquadrat wird diagonal geteilt.

Diagonal_teilen_markierungAn den kleinen Sternchenmarkierungen (siehe Bild oben) legt Ihr die entstandenen Dreiecke rechts auf rechts übereinander und steckt die Seite mit Stecknadeln zusammen. Anschließend mit Geradstich nähen.

dreiecke_rechtsaufrechtsAn der Naht auseinanderfalten und die Nahtzugabe auseinanderbügeln. Anschließend müsst Ihr Euch Linien im Abstand von etwa 3 cm einzeichnen. Es kann vorkommen, dass am Rand etwas Verschnitt entsteht. Das könnt Ihr gleich wegschneiden.

Linien_einzeichnenDas Ganze wird jetzt rechts auf rechts zum Ring geschlossen. Wichtig ist, dass der Ring versetzt geschlossen wird. Das heißt, Ihr legt den Stoff an den Sternchenmarkierungen zusammen. Arbeitet möglichst exakt und denkt an die Nahtzugabe!

zum_ring_schließenJetzt wird ein langer Streifen geschnitten.

Streifen_schneiden

Die Nahtzugaben müssen noch auseinandergebügelt werden.

Die Kordel mittig positionieren und den Stoffstreifen mittig zusammenfalten. Mit einer Stecknadel fixieren.

Kordel_einlegen

Stück für Stück mit der Nähmaschine knappkantig an der Kordel entlang nähen. Dafür verwendet Ihr am besten den Reißverschlussfuß Eurer Nähmaschine.

Paspel_naehen

Fertig ist Euer Paspelband!

Noch ein TIPP zum Abschluss: Seid nicht zu sparsam! Näht Euch immer eine größere Menge Paspelband, da die meisten Projekte jede Menge davon verschlingen. Rechnet zum Beispiel 4 Seiten eines 40 x 40 cm Kissenbezuges zusammen. Inklusive Nahtzugabe und Rundungen bzw. Ecken benötigt Ihr ca. 1,70 m.

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  1. Doris Kretzschmat

    Ich versteh kein Wort, mein Mann wollte mir in meiner Verzweiflung helfen, schüttelt auch nur den Kopf.
    Die ersten Punkte sind mir noch klar, aber zum Ring schließen wenn die Streifen Makierung rechts ist wie geht das. Zum Ring schließen heißt, zusammen nähen? Wo fängt man mit schneiden an, und das macht auch nur mit dem Rollmesser Sinn.
    Da hab ich doch schneller Streifen geschnitten und zusammen genäht.
    Bin Ratlos.
    Grüße einer verzweifelten Nähseele

  2. Danke für die Ergänzung! Das stimmt, Schrägbänder sind auch eine Variante, vor allem eine schnellere 😉 Aber die gibt es ja nicht von jedem Stoff verfügbar.
    LG Melanie

  3. Hallo Melanie,
    Noch einfacher und vor allem schneller geht es mit den Schrägbändern von Westfalenstoffe.
    Einfach aufklappen und wieder zur Hälfte bügeln und die Kordel dazwischen legen. Dann verarbeiten wie oben beschrieben.
    Liebe Grüße

  4. Hallo Marianne,
    vielen Dank! Es freut uns, dass alles so verständlich ankommt. So soll es sein!
    LG Melanie

  5. Guter Tipp! Stimmt, kleine Stiche sind haltbarer.
    LG
    Melanie

  6. Einen Tipp noch kleine Stiche verwenden beim zusammen nähen des Stoffes ,dann halten die Nähte besser .
    Karo

  7. Marianne Fuhrmann

    Liebe Melanie, endlich ist mal eine wunderbar verständliche Anleitung geschrieben worden. Die einzelnen Schritte sind glasklar und prima erklärt. Vielen Dank, ich werde sie bestimmt in die Tat umsetzen. Liebe Grüße, Marianne Fuhrmannn

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