Der Zuschnitt ist ein sehr wichtiger Punkt beim Nähen. Gerade wenn Ihr Euch mit dem Nähen von Kleidung beschäftigen möchtet, müsst Ihr Euch mit dem Thema Zuschnitt auseinandersetzen. Perfektes Nähen fängt bereits beim Zuschnitt an!
Die Vorbereitungen
Ihr braucht wirklich keine Angst zu haben, Eure schönen Stoffschätze zu zerschneiden. Ihr solltet aber einiges beachten, damit das Zuschneiden auch reibungslos funktioniert. Außerdem lassen sich später Eure Projekte schön und vor allem problemlos zusammennähen.
Vor dem Zuschneiden der Stoffe heißt es für Euren Stoff erstmal: ab in die Waschmaschine! Der Stoff sollte vorgewaschen werden, um ein späteres Einlaufen des fertigen Werkes zu verhindern. Lest dazu auch unseren Beitrag Waschhinweise.
Die Stoffkante sollte begradigt werden und der Stoff exakt Webkante auf Webkante gelegt werden. Von der Webkante aus kann man im rechten Winkel – quer zur Webkante – begradigen. Eine weitere Möglichkeit ist das Ziehen eines Schussfadens. Dies ist aber nur bei Stoffen mit Leinwandbindung möglich.
Der Zuschnitt
Zunächst müsst Ihr unbedingt Fadenlauf, Webkante und Stoffbruch kennen und beachten. Dazu könnt Ihr mehr im Beitrag Das Näh-ABC: Fadenlauf, Webkante und Stoffbruch nachlesen.
Normalerweise werden Stoffe vor dem Zuschneiden doppelt gefaltet. Dadurch wird sicher gestellt, dass Ihr spiegelverkehrte Teile, beispielsweise einen rechten und einen linken Ärmel, ein rechtes und ein linkes Hosenbein zuschneidet.
Beachtet die Nahtzugabe! Die Nahtzugabe ist die Breite des Abstandes zwischen der eigentlichen Naht und der Schnittkante. Normalerweise wird eine Nahtzugabe von 1 cm oder 0,75 cm empfohlen. 0,75 cm werden häufig genutzt, weil es bei vielen Nähmaschinen die Nähfußbreite ist und gerade Anfänger sich so leichter orientieren können. Wichtig ist, dass Ihr später auch genau mit der Nahtzugabe näht, die ihr beim Zuschnitt verwendet habt.
Übertragt ALLE Passzeichen, Markierungen, Abnäher und was Ihr sonst noch so auf dem Schnittmuster findet. Sonst lassen sich Eure zugeschnittenen Teile später schwer korrekt zusammensetzen. Gerade die Armkugel ist dabei ein Kernpunkt, aber auch andere Teile werden ohne Markierungen schnell zum Problem. Bei den Passzeichen könnt Ihr z.B. kleine Knipse mit der Schere in die Nahtzugabe machen.
Beim Nähen von Kleidung geben auch die Zuschneidepläne in der Anleitung wichtige Hinweise. Der Zuschneideplan zeigt Euch, wie Ihr alle einzelnen Schnittmusterteile auf den doppelt gelegten Stoff platzieren solltet. Hier wird der Fadenlauf berücksichtigt und der Stoffverbrauch optimiert. Eine Seite des Zuschneideplans zeigt in der Regel eine Bruchkante, an die nur Schnittmusterteile gelegt werden, die im Stoffbruch zugeschnitten werden müssen.