Eine besondere Frage hat die liebe Sandra via Mail zum Thema Nähen von Bekleidung an uns gehabt. Wann muss ich ein Probemodell nähen und was für Material nehme ich dann? Die Frage beantworten wir Euch gerne in unserem Näh-ABC.
Das Näh-ABC: Probemodell
Bei aufwendig genähter Kleidung ist für eine gute Passform ein Probemodell immer sinnvoll. Gerade wenn Ihr davon ausgeht, dass die käuflich zu erwerbenden Schnittmuster nicht für die eigenen Körperproportionen passend sind. Einen teuren Mantelstoff zu zerschneiden, um nach dem Nähen festzustellen, dass die Oberweite nicht passt oder die Taille an der Hüfte sitzt, wäre nicht nur rausgeschmissenes Geld, sondern auch vergeudete Zeit.
Eine gute Möglichkeit, die Passform zu überprüfen und zu ändern, ist das Nähen eines Probemodells. Traditionell nutzt Ihr dafür Nessel. Es kann aber auch ein anderer preiswerter Stoff verwendet werden. Für weich fallende Kleidung wie zum Beispiel Sommerkleider könnt Ihr auch Voile gut einsetzen.
Probemodelle müssen nicht so aufwendig gearbeitet werden. Auf Versäuberung könnt Ihr meistens verzichten. Mit einem Textilstift könnt Ihr bei der Anprobe gut sichtbar die nötigen Änderungen einzeichnen. Ihr könnt Stoff einschneiden, wo er zu eng sitzt und überschüssige Weiten abstecken.
Näht ein Probemodell immer mit kontrastfarbigem Garn. Details wie Belege, Taschen und Futter könnt Ihr getrost ignorieren. Zeichnet auch den Fadenlauf sichtbar auf den Stoff auf.
Hilfreich ist auch eine Schneiderpuppe in Eurer Größe, wenn ihr niemanden habt, der Euch das Kleidungsstück am Körper anpassen kann. Macht man das selber, führt das oft zu Verfälschungen. Man kann schlecht gerade stehen bleiben und gleichzeitig abstecken.
Übertragt alle Änderungen exakt auf Euer Schnittmuster und notiert Euch alle Besonderheiten und Änderungen nochmal separat. So kann der Schnitt wieder verwendet werden und auch nach Monaten ist alles nachvollziehbar.
Grundlage ist aber immer, das korrekte Maß zu nehmen. Lest dazu bitte den Beitrag Das Näh-ABC: Maßnehmen.