Wer mit dem Nähen beginnt, hat früher oder später das erste Schnittmuster in der Hand. Neben Stoffbruch, Fadenlauf und vielen anderen Begriffen finden sich auch noch Nahtzahlen und Passzeichen auf dem Schnitt. Was ist eine Nahtzahl oder ein Passzeichen, wofür wird es eingesetzt und wie geht das in der Praxis? Das erklären wir Euch hier im Näh-ABC.
Die Nahtzahl
Auf den Schnittteilen findet Ihr sogenannte Nahtzahlen. Man könnte es auch Zusammensetzzeichen (Anstoßlinien) nennen. Die Zahlen finden sich an mindestens zwei Schnittteilen wieder. An diesen Zahlen bzw. Anstoßlinien müssen die Teile zusammenstoßen, also aneinander genäht werden.
Beispiel:
Wenn Ihr auf dem Vorderteil und auf dem Rückenteil jeweils die Nahtzahl 1 findet, bedeutet das, dass Vorder- und Rückenteil so zusammengenäht werden sollen, dass die Nahtzahlen 1 sich treffen. Gleiche Zahlen treffen also immer aufeinander.
Nahtzahlen brauchen nicht auf den Stoff übertragen zu werden. Ihr solltet aber den Schnitt immer bereit halten, um kontrollieren zu können, ob die Schnittteile richtig aneinander gefügt wurden.
Das Passzeichen
Passzeichen sind meistens kleine Querstriche, die häufig bei langen Strecken eingesetzt werden, zum Beispiel mittig eines Ärmels oder eines Hosenbeines. Auch Passzeichen müssen exakt aufeinander treffen und sollten unbedingt übertragen und berücksichtigt werden. Nur so ist eine korrekte Passform der Kleidung später gewährleistet. Diese kleinen Querstriche gehören also nicht nur auf das abkopierte Schnittmuster, sondern sollten auch auf den Stoff übertragen werden.
Der Ärmel ließe sich ohne zum Beispiel nur schwer einnähen. Nehmen wir mal einen zweiteiligen Ärmel. Ohne eine Markierung an der richtigen Stelle, würde dieser später mit großer Wahrscheinlichkeit verdreht sitzen. Je mehr Form ein Kleidungsstück haben soll, um so mehr braucht man Passzeichen!
Die Praxis
Steckt die Schnittteile immer zuerst an den Nahtzahlen und dann an den Passzeichen mit Stecknadeln zusammen. Den restlichen Stoff entsprechend dazwischen. Bei einem langen Hosenbein braucht Ihr natürlich mehr Nadeln als bei kürzeren Strecken. Wer unsicher ist, kann auch heften. Dann wird wie üblich zusammengenäht.
Ihr solltet Nahtzahlen und Passzeichen niemals unterschätzen. Beides ist für eine optimale Passform unerlässlich und sollte immer mit großer Sorgfalt beachtet werden. Die Vorarbeit beim Nähen nimmt viel Zeit in Anspruch, macht sich aber bezahlt!
Gute Tipps. Für mich am Anfang wirklich als Nähanfänger alles unverständlich gewesen.