Wir wurden kürzlich via Mail gefragt, was der Unterschied zwischen Durchschlagen und Durchradeln sei. Eine Frage, die auch perfekt in unser Näh-ABC passt. Wir erklären Euch, was die beiden Begriffe bedeuten und wo der Unterschied liegt.
In der Hobbyschneiderei werden beide Techniken eher selten eingesetzt, obwohl diese Techniken gerade beim korrekten Markieren von Abnähern große Vorteile mit sich bringen. Grundsätzlich dienen beide Techniken dazu, Nahtlinien auf Eurem Stoff besser zu kennzeichnen bzw. überhaupt sichtbar zu machen.
Das Näh-ABC: Durchradeln
Das Durchradeln ist eine von vielen Methoden, ein Schnittmuster und auch notwendige (Naht-)linien auf den Stoff zu übertragen. Dabei nutzt Ihr ein Kopierrad.
Ihr legt wieder, wie üblich, das Schnittmuster auf den Stoff und steckt es fest. Der Umriss wird nun geradelt. Das Kopierrad hinterlässt dabei kleine Abdrücke bzw. Löcher. Praktisch ist diese Methode, wenn noch Abnäher übertragen werden müssen. Man muss auch bei Schnittmusterbögen den Schnitt nicht vorab kopieren oder ausschneiden. Allerdings leidet das Papier natürlich stärker als bei den anderen Methoden.
Das Näh-ABC: Durchschlagen
Unter dem Begriff Durchschlagen verbergen sich eigentlich zwei Möglichkeiten. Bei der ersten Variante werden Markierungen mit einem Heftstich übertragen. Dazu das Schnittmuster auf den Stoff legen und mit Nadel und Heftfaden die benötigten Linien mit großen Stichen nachnähen. Das eignet sich weniger für den kompletten Schnitt, sondern eher für Abnäher, Einhaltemarkierungen und ähnlichem. Mehr darüber lest Ihr im Beitrag Das Näh-ABC: Durchschlagen mit dem Heftfaden.
Bei der zweiten Variante übertragt Ihr mithilfe von Kohlepapier ein Schnittmuster auf den Stoff. Hier legt Ihr zunächst das Durchschlagpapier (Kohlepapier) auf den Stoff und anschließend das Schnittmuster darüber. Alles gut feststecken! Dann zeichnet Ihr alle benötigten Linien des Schnittmusters so genau wie möglich nach. Das Kohlepapier hinterlässt beim Nachzeichnen des Schnittmusters Linien auf dem Stoff. Der Nachteil ist allerdings, dass bei manchen Stoffen das Papier abfärbt und auch an Stellen zurückbleiben kann, die man später sieht.
Lest für weitere Methoden zur Übertragung von Schnittmustern auch unseren Beitrag Das Näh-ABC: So kommt der Schnitt auf den Stoff.