Das Näh-ABC: Der Tunnelzug

Nach einer längeren Pause gibt es mal wieder einen neuen Beitrag zu unserem Näh-ABC. Diesmal geht es um den Tunnelzug. Ein Tunnelzug kann zum Beispiel an einem Saum von Pullover, Rock oder Hose vorkommen. Aber auch bei Taschen und Beuteln wird immer mal wieder ein Tunnelzug benötigt.

Das Näh-ABC: Der Tunnelzug

In einem Tunnel lässt sich einerseits ein Gummiband einziehen oder aber auch eine Kordel. Bei einem Gummizug ist der Tunnel nicht regulierbar, und die Öffnung zum Einziehen wird später verschlossen. Die endgültige Weite muss also vorher festgelegt werden, indem man das Gummiband auf die benötigte Weite zusammenzieht. Das findet man häufig an Säumen von Kleidungsstücken oder an Ärmeln.

Eine Kordel findet Ihr zum Beispiel in einer Kapuze. Hier müsst Ihr zusätzlich Ösen einschlagen oder Knopflöcher nähen. Die Weite ist so regulierbar. Beutel und Taschen lassen sich so öffnen oder verschließen.

Hier haben wir einen Turnbeutel. Unten wurden Knopflöcher genäht, um die Kordel zusätzlich durchzufädeln. Ösen sind aber ebenfalls möglich.

Am einfachsten lässt sich ein Tunnel mit Hilfe eines zusätzlichen Stoffstreifens herstellen. Schneidet zunächst entsprechend dem Umfang des Saums bzw. der Taschenöffnung von Eurem Projekt zu. Die Breite muss doppelt berechnet werden. Soll der fertige Tunnel zum Beispiel 2 cm betragen, benötigt Ihr 4 cm zuzüglich Nahtzugabe.

Die kurzen Seiten etwa 1,5 cm auf die linke Seite umschlagen und festnähen.

Im nächsten Schritt die langen Seiten links auf links aufeinanderbügeln und die Streifen auf jeder Seite mittig an die Öffnung des Projektes stecken. Den Tunnel auf der Nahtzugabe knappkantig festnähen.

Tunnel nach oben klappen und rundherum absteppen.

Eine weitere Variante ist das Umschlagen von Stoff, um einen Tunnel herzustellen. Hier wurde an den Seitennähten nicht vollständig hoch genäht, um eine Öffnung zum Einziehen der Kordel zu behalten.

Man kann aber an der Seitennaht auch wieder ein bisschen öffnen, um Gummi oder Kordel durchzuziehen. Wichtig: darunter und darüber gut vernähen!

So liegt die Kordel dann außen und man kann ganz bequem schließen und öffnen.

saeckchen_fertig

Wie Ihr seht, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten einen Tunnel zu nähen.

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  1. Rolf Hesse

    Hallo,
    das von Ihnen angeführte Problem lässt sich mit einem Hilfsmittel – im Schwäbischen genannt
    “ Schdefzg “ lösen.
    Es ist eine große flache Nadel ohne Spitze, aber mit großer Öse.
    Wie wird dieses Hilfsmittel im Hochdeutschen benannt ?
    Das ist mein Problem.
    Gruß

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